Anton Bruckner Messe Nr. 1 d-Moll (WAB 26) Te Deum (WAB 45) St. Gebhardskirche, Konstanz am 17.11.19

Sonntag 17.11.19
Einlass: 16.15 Uhr, Beginn: 17.00 Uhr
St. Gebhardskirche, St. Gebhardsplatz 12, 78464 Konstanz

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Informationen

Kaum ein Kom­po­nist hat mit Blick auf Per­son und Werk­ so starke Mys­ti­fi­zie­run­gen erfahren wie An­ton Bruck­ner.
Bereits seine Zeitgenossen bemerkten eine Diskrepanz zwischen Bruckners absonderlich wirkender Persönlichkeit und seiner erhabenen Musik. Anton Bruckner war das Gegenteil eines selbstbewussten Künstlers. Äußerlich von provinzieller Erscheinung, unbeholfen im Auftreten, mit skurril erscheinenden Vorlieben gab Bruckner oft Anlass zu Irritation und Spott. Was war das nur für ein rätselhafter Mensch? Seine unterwürfige Frömmigkeit stand im Kontrast zur mitunter erschreckenden Gewalt seiner Musik, die lange unverstanden blieb. Erst in seinen letzten Jahren erhielt er die Anerkennung für seine Arbeit, seine Werke wurden aufgeführt; auch gesellschaftlich hatte Anton Bruckner den Aufstieg geschafft. 

Kontrovers ist das Urteil über ihn bis heute. Unermüdlich sind die Versuche, den wahren Charakter dieses widersprüchlichen Menschen durch das Studium der überlieferten Briefe, Notizen und Tagebücher zu ergründen. 

Vermacht hat er der Nachwelt geniale Musikschöpfungen. Seine Musik klingt feingliedrig und klar, dann wieder als großer, weiter Klangraum - manchmal profan und bodenständig, gleichzeitig majestätisch und nicht von dieser Welt. 

Bruckners kirchenmusikalisches Schaffen - vorwiegend handelt es sich um Messen und Motteten, die stilistisch noch ganz in der Tradition der Wiener Klassik stehen - liegt im Wesentlichen in der Zeit bis in die 1860er Jahre.
Mit der Komposition der ersten seiner drei großen Messen, der d-Moll Messe, wagte Bruckner sich 1864 in größere Dimensionen vor. Diese Messe gilt als ein Schlüsselwerk seiner Musik, weil sie den Gesang mit der Farbigkeit und Intensität eines romantischen Sinfonieorchesters verbindet. Zum ersten Mal zeigte sich hier die Synthese aus der überkommenen Kirchenmusiktradition und dem neuen, sinfonisch geprägten Orchesterstil Bruckners: farbige Harmonik, die aus Klangrückungen ihre mystischen und erhabenen Wirkungen bezieht, blockhafter Wechsel von Klang, Bewegungsart und Lautstärke. Mit dieser Messe gelang Bruckner der Durchbruch. Die Aufführung war bei Kritikern und Publikum ein großer Erfolg. 

Nach 1868, in seiner Wiener Zeit, wandte Bruckner sich von der Kirchenmusik ab und hin zur Sinfonie, die er als die Königsgattung aller musikalischen Formen ansah. Seine neun großen Sinfonien setzten Maßstäbe für die Sinfoniker des 20. Jahrhunderts.
1883 nahm Bruckner allerdings mit dem Te Deum nach langer Zeit wieder ein großes geistliches Werk in Angriff. Es zählt zum Spätwerk Bruckners und kann als Höhepunkt seiner sakralen Musik angesehen werden. Nach der Uraufführung 1886 wurde das Werk international aufgeführt und überall gefeiert. Anton Bruckner selbst betrachtete das Te Deum als „den Stolz seines Lebens“.


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